Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird in Pleinting das Theaterspiel gepflegt. Von 1947 bis 1954 machten sich Frauen und Männer des Gesangvereins mit Singspielen wie „Der Postillion“, „Winzererliesl“, „ Helga das Fischermädl“, um nur einige zu nennen, weit über die Grenzen des Marktes hinaus einen Namen. Unter der Regie von einem Lehrer Graf aus Daxlarn oder auch dem unvergessenen „Musikgenie“ Josef Scheßl wurden riesige Erfolge gefeiert. Schauplatz der Aufführungen war der altehrwürdige „Klingerbräu“.
In den 60er Jahren setzte die Landjugend diese Tradition im Pfarrheim fort. Aufgrund fehlender räumlicher Möglichkeiten geriet das Theaterspiel in Pleinting fast 20 Jahre in Vergessenheit. Erst durch den Bau einer Mehrzweckhalle im Jahre 1995 ergab sich für die reichlich vorhandenen Talente wieder die Chance auf „die Bretter, die die Welt bedeuten“, zurückzukehren. Im Rahmen eines bunten Abends wagte man sich 1995 erstmals an die Öffentlichkeit. Das Lampenfieber war bei den Akteuren greifbar; der Besuch war überwältigend; die Halle war mit mehr als 450 Zuschauern total überfüllt. Das Lob der Besucher kannte keine Grenzen. Die Geburtsstunde eines neuen Vereins war gekommen. Am 29.03.1996 trafen sich vierzehn Pleintinger Frauen und Männer, um den Theaterverein „Theaterfreunde Pleinting“ aus der Taufe zu heben. Bereits ein Jahr später trat man mit einem abendfüllenden Stück erneut vor das begeisterte Publikum. Die Kartennachfrage war so riesig, dass man sich für zwei Aufführungstermine entschloss. An beiden Tagen war die Mehrzweckhalle wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Problem war nun nicht mehr, ob, sondern wann gespielt wird.
Im Einvernehmen mit dem damaligen Rektor der Grundschule, Herrn Gaidas, beschloss man, mit vier Vorstellungen auf die Zeit der Weihnachtsferien auszuweichen, um den Schul- bzw. Sportbetrieb in der Halle nicht zu beeinträchtigen. Seit 1997 wird nun immer rund um die Dreikönigstage in der Pleintinger Mehrzweckhalle Theater gespielt. In den letzten Jahren hat sich die Gruppe sowohl durch ihre schauspielerischen Leistungen, als auch durch die Inszenierungen, sowie die wunderbare Bühnengestaltung einen hervorragenden Ruf erworben, der dazu führte, dass die Besucherzahl stetig anstieg. Das große Zuschauerinteresse ist für die verschworene Theatergruppe zugleich Ansporn, künftig immer noch bessere Leistungen auf die Bühne zu zaubern.